#24 - Marokko: Bildung mit Weitblick auf dem Campus Vivant'e mit Itto und Haddou
Shownotes
Bildung verändert die Welt! Im Atlas-Gebirge von Marokko entsteht seit über 15 Jahren ein außergewöhnliches Bildungsprojekt, das traditionelles Wissen mit moderner Pädagogik verbindet. In dieser Folge spricht Christian mit Itto und Haddou Mouzoun, den Gründern des Campus Vivant'e, über nachhaltige Bildung, Frauenrechte im Islam und ein Projekt, das zum Vorbild für ganz Marokko geworden ist.
🏞 Was macht den Campus Vivant'e so besonders?
⛰ Ganzheitliche Bildung: Von der école vivante über das collège bis zur académie vivante
🥾 Nachhaltigkeit im Fokus: 100% Solarstrom, Permakultur & traditionelle Bautechniken
🍽 Praxis & Theorie: Café Vivant'e, Werkstätten, Gärten & unternehmerisches Denken
🌱 Verwurzelt & weltoffen: Berberkultur trifft moderne Bildung & globale Perspektiven
🗣 Mit dabei:
✨ Christian: Gründer von Weltweitwandern & langjähriger Unterstützer des Campus
✨ Itto & Haddou Mouzoun: Gründer des Campus Vivant'e, Visionäre & Sozialunternehmer
Buchtipps:
Stefan Merath: Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer (von Christian an Itto empfohlen)
Besondere Projekte:
🔋 Klimaschutzprojekt: Der Campus läuft bereits tagsüber zu 100% auf Solarstrom!
👩🎓 Frauenbildungsprogramm: Hotel-Management & Gastroprojekte im Café Vivant'e
🌿 Permakultur-Hang: Begrünung mit wenig Wasser durch artgerechte Pflanzenhaltung
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Transkript anzeigen
00:00:03: Eltern haben gesagt, okay, wir geben euch unsere Kinder für die erste Klasse und so haben wir gestartet.
00:00:09: Aber jetzt ist ganz anders.
00:00:11: Nach den Corona-Krisen kommen auch viele Marokkaner.
00:00:14: Jetzt gibt es viele Tourismus.
00:00:17: die nach Eidbrückmals kommen und zwei, drei bis vier Tage dort
00:00:21: beide.
00:00:22: Also das macht mir voll stolz, dass ihr jetzt inzwischen Marokko weit berühmt und da merkt man einfach, dass das auch so einen Einfluss hat, dass ihr Vorbild seid für eine moderne Schule.
00:00:39: Marokko.
00:00:40: Bildung mit Weitblick auf dem Campus Vivant mit Hado und Ito.
00:00:45: Heute haben wir eine ganz spezielle Folge, auf die ich mich schon voll freue auf dieses Gespräch.
00:00:51: Ich möchte euch mitnehmen nach Marokko ins wunderschöne Atlasgebirge, wo eines unserer wichtigsten sozialen Projekte entstanden ist.
00:01:00: Gestern haben wir, mit ganz ganz vielen Gästen und lieben Freundinnen und unseren Mitwirkenden, zehn Jahre Weltweitwandern wirkt gefeiert.
00:01:10: Seit der Gründung meines Reiseunternehmens Weltweitwandern im Jahr neunundneunzig, haben soziale Projekte immer eine zentrale Rolle gespielt.
00:01:18: Doch erst im Jahr zwei Jahrzehnte, nach dem verheerenden Erdbeem in Nepal, entstand ein eigener gemeinnütziger Verein.
00:01:26: weltweit wandern wirkt.
00:01:28: Und da haben wir im Gestern das zehnjährige Jubiläum gefeiert.
00:01:33: Und eines der beeindruckendsten Projekte unseres Vereins ist der Campo Syvance in Marokko.
00:01:39: Und das gestrige Fest war im Anlass, dass Ito und Hado und ihr ganzes Team und Familie extra aus Marokko hierher nach Österreich gekommen sind.
00:01:48: Und das haben wir natürlich genutzt, dass wir sie auch hier vor das Mikro holen und ihre Bildungsperspektiven, ihr Leben und einfach die Hintergründe von unserem beeindruckenden Bildungsprojekt da besprechen.
00:02:01: Aber bevor ich da jetzt länger quatsch, einfach jetzt das Wort an unsere meine Gäste, Ito und Hado, mögt sie euch vielleicht gleich einmal kurz vorstellen.
00:02:10: Herzlich willkommen.
00:02:13: Hallo Christian, vielen Dank für die Einladung.
00:02:17: Schön in Graz zu sein.
00:02:18: Ich bin Itto, eigentlich Stefanie Tapalmoson aus Deutschland und lebt seit mehr als zwanzig Jahren im hohen Atlas mit meinem Mann Hado.
00:02:29: Hallo,
00:02:30: Christian.
00:02:31: Ich bin Hado aus hoher Atlas in Marokko.
00:02:36: Und danke für das Einladung in Österreich.
00:02:40: Und jetzt sind wir bei euch in Österreich.
00:02:44: Und gestern haben wir zusammen Das zehn Jahre Jubilium gefeiert zusammen.
00:02:51: Ja, und geht's weiter so.
00:02:53: Ich bin noch ganz beseelt, oder?
00:02:55: Das war so ein schöner Abend.
00:02:56: Liebe Gäste, ein lauer Sommerabend.
00:02:59: Das war ja Mitte August.
00:03:01: Ja, wunderschön.
00:03:02: Und unsere Hörerinnen wollen wir jetzt einfach ein bisschen mitnehmen auf diese Stimmung.
00:03:07: Ich wollte nur eins sagen, was mir so im Kopf geblieben ist vom gestern Abend.
00:03:10: Einer der Gäste hat gesagt, Bitte macht's das öfters.
00:03:13: Ich hab so nette, weltoffene, klasse Leute hier getroffen und ich bin so inspiriert und ich glaub, das ist vielleicht auch das Motor von dem Podcast oder beim Herfahren.
00:03:25: Ich hab da gefragt, was ist unser Ziel?
00:03:27: Ich glaub, wir wollen die Leute da draußen inspirieren, Mut geben, Sachen anzupacken.
00:03:33: Unsere Welt ist wunderbar und es braucht dann schon Menschen, die was bewegen.
00:03:37: Also das können wir mit unserem Team machen und man kann sich das auch beitragen und mitwirken.
00:03:43: Ja, ja.
00:03:44: Ich glaube, das kam gestern sehr schön raus.
00:03:48: und das, was uns eigentlich auch verbindet seit, ich würde sagen, viel mehr als zehn Jahren jetzt schon, seit fünfzehn Jahren, dass es nur geht, wenn man gemeinsam an etwas wirkt.
00:03:58: Und ich glaube, das kriegt Worldwide London, Worldwide London wirkt und wir im Marokko miteinander ganz schön hin,
00:04:04: ja.
00:04:04: Ja, und ich glaube so, da wollen wir ein bisschen inspirieren und in die Tiefe gehen.
00:04:09: Aber fangen wir ganz von Anfang an, eure Lebensgeschichte.
00:04:12: Du hast ja, also ihr seid für mich schon so ein Dreamteam.
00:04:15: Der Hado ist im hohen Atlas aufgewachsen, bitte erzählt es dann ein bisschen.
00:04:20: Die Ithokam aus Deutschland und so gibt es quasi so ein geballtes Know-how.
00:04:25: Quasi zwischen Deutschland, Marokko und Weltatandern in Österreich gibt es quasi so ein Win-Win-Win-Situation.
00:04:34: erzählst du ein bisschen eurer Lebensgeschichte am Anfang?
00:04:37: Ja, also ich selber bin eben in Süddeutschland groß geworden, habe Innenarchitektur studiert und kam dann über eine Studienreise nach Marokko und habe dann das Land und den Hadoukennen gelernt, mich in beides verliebt und dann kurz zusammengefasst nach einem Praktikum, wo ich dann längere Zeit in Marrakesch war, wirklich entschieden dort auch leben zu wollen.
00:05:01: und da kommt ja aus dem Tourismus, das erzählt er gleich sicher noch.
00:05:06: Und sind dann hängen geblieben in seinem Tal, wo wir heute jetzt die Bildungsstätte aufgebaut haben zusammen?
00:05:15: Ja, das war so.
00:05:17: Und dann, ja, ich war auch ein bisschen in Deutschland und hab ich auch in einer Volkshochschule Deutsch studiert in Köln.
00:05:27: Und danach, ja, wenn wir zusammen geheiratet.
00:05:32: Dann haben wir gesagt, wir wollen sicher in Marokko leben.
00:05:36: Und dann haben wir ja probiert, in Tourismus auch gearbeitet.
00:05:41: Und danach haben wir gesagt, wir entschieden, dass wir im Eidbuchmass leben zusammen.
00:05:49: Und dann sind wir in Eidbughmez und dann wieder nochmal im Tourismus gearbeitet und haben wir gesehen, dass in Eidbughmez auch eine Schule für unsere Kinder braucht.
00:06:01: Dann war das Projekt auch so geentwickelt.
00:06:06: Ja, erzählt ihr mal, ihr habt ja gar nicht so wenig Kinder, oder?
00:06:10: Wie viele Kinder habt ihr?
00:06:10: Oh, jetzt inzwischen fünf.
00:06:12: Ja, genau, genau.
00:06:13: Fünf Kinder, ja.
00:06:15: Aber vielleicht, du kommst ja aus Eidbughmez und du bist ja Bergführer, du bist ja da groß geworden und die Situation dort ist natürlich schon komplett anders als jetzt in Marrakesch oder sowieso als in Deutschland oder Österreich.
00:06:32: Ja, sicher, das war jetzt schon vor zwanzig Jahren.
00:06:38: oder der Meer.
00:06:40: Das war kein Strom, keine Asphaltstraße.
00:06:44: Das war ein schwieriger Leben.
00:06:47: Auch Schule sind weniger Schulen.
00:06:51: Das war wichtiger, so ein Projekt zu bauen für unsere Kinder und für die Kinder, die im Tal auch leben, für die Leute.
00:07:03: Ich kann das selbst bestätigen.
00:07:04: Ich war ja vor knapp fünfundzwanzig Jahren mit dem La Hussien in seinem Heimatdorf, Partner, eurem Freund, der uns vorgestellt hat, bekannt gemacht hat.
00:07:13: Und wie gesagt, da gab es... keinen Strom und Telefon natürlich überhaupt nicht.
00:07:18: Und das ist vor etwas mehr als zwanzig Jahren kam dann der Strom und inzwischen ist alles ans Internet angeschlossen.
00:07:26: Es funktioniert zwar, haben wir geredet, mit Online-Geschichten noch holprig, aber das kennen wir auch in Österreich in manchen Gebieten, aber es ist schon innerhalb von zwanzig Jahren total viel passiert und Bildung ist dann natürlich etwas Totalwichtiges.
00:07:41: Was ich noch ein bisschen beleuchten möchte gleich am Anfang, du kommst ja da mit einem Kopf durch Itor ein und bist sichtlich Muslima.
00:07:51: Und das finde ich sehr spannend.
00:07:52: Für unseren Projekt finde ich es total super, weil du natürlich durch deine Religion, den Islam, den Leuten dort nahe bist und schon ein bisschen eine von ihnen bist.
00:08:03: Oder wie ist es da dazu gekommen?
00:08:06: Ja, also... Als ich mich in Marokko verlebt habe.
00:08:10: und in den Hadouk habe ich mich gleichzeitig auch der Religion genähert und habe mich angezogen gefühlt und ich bin seit über zwanzig Jahren praktizierende, unglaubige Muslima und das hilft mir natürlich auch.
00:08:25: das Land und die Kultur besser zu verstehen, weil ganz vieles mit dem Glauben vernetzt ist.
00:08:30: Und auf der anderen Seite ist mir aber auch total nah, weil so viel aus dem Christentum genau gleich ist und wir eigentlich aus der genau gleichen Quelle kommen.
00:08:37: Und ich glaube, das hilft ganz arg, auch diese Verbindung herzustellen, dieses Brücke zu schlagen, was ja ganz großer Teil von unserer Arbeit ist, auch von der Arbeit mit euch.
00:08:49: Ich kenne beide Seiten, ich verstehe beide Seiten, ich bin in beiden Zeiten irgendwie zu Hause.
00:08:54: Ich bin immer noch auch im Christen zum Zuhause.
00:08:56: Ich bin als evangelische Christin groß geworden und für mich ist einfach nur ein weiterer Stitt und ich sehe meine Rolle, heute darin da auch zu vermitteln.
00:09:04: Und eben das, was so immer negativ in den Medien gezeigt wird, zu relativieren und zu zeigen, nein, es ist auch ganz anders möglich und also Frau mit Kopf durch.
00:09:14: kann genauso frei und bildung und kraftvoll wirken.
00:09:20: und ja da steckt ganz viel mit drinnen aber eben immer diese offenheit und dieses verbindende suchend
00:09:26: Ja, also ich finde, du bist ein großartiges Beispiel für mich, du setzt dich für Frauenrechte ein.
00:09:32: Wir werden ja sehen auch erzählen, es gibt Erwachsenenbildung, die vor allen Frauen anspricht, wo wir gestern gehört über hundert Frauen jetzt schon lesen und freischreiben, also ältere Frauen, Familienmütter lesen und schreiben, gelernt haben und auch selbstbewusst.
00:09:47: Also dass du dich für die Rechte und für die Bildung von islamischen Frauen einsetzt und sozusagen das System, weil du Muslima bist eigentlich von innen her kommen kannst.
00:10:00: Du kommst nicht von außen.
00:10:03: Und dazu muss ich von unserer Geschichte sagen, mit Brigitte und Lahussin machen wir diese Marokko-Reisen sind Freunde von euch und Da haben wir schon versucht, Projekte, wir wollen ja immer was zurückgeben mit unseren Reisen.
00:10:16: Aber so ein Projekt zu betreiben, beide wohnen ja inzwischen in Marrakesch.
00:10:21: Man muss schon vor Ort sein.
00:10:24: Und es bedarf schon eines gewaltigen Einsatzes und einer großen Organisation und einer großen Stätigkeit, da was weiterzukriegen.
00:10:33: Und da springen wir gleich hinein.
00:10:36: über den Campus wir waren.
00:10:37: Wie ist es, ein Data zu kommen?
00:10:39: Also, erzählen wir mal ein bisschen unseren Hörerinnen.
00:10:45: Also, als wir uns entschieden haben, eben nicht in Marrakesch, Fes oder Deutschland zu leben, wo wir teilweise auch stationiert waren, sondern wirklich in die Heimat vom Hadoo zurück zu gehen, bei seinem Vater zu leben, dann unser eigenes Haus aufzubauen, ein bisschen im Tourismus zu arbeiten, kam dann diese Bildungsfrage für unsere eigenen Kinder und dann die Klarheit, dass Nee, in der öffentliche Schule, damals wirklich noch sehr rudimentär.
00:11:10: Wollen wir sie nicht sticken.
00:11:12: Ich hab so tolle Bildung genossen.
00:11:15: Hadooh hatte eine tolle Chance, auch Bildung zu genießen, Bergführer zu werden, nach Europa reisen zu können.
00:11:21: Wir beide haben so viel mitgekriegt, wir beide haben so viel gesehen von der Welt und haben gemerkt, wir wollen da auch was zurückgeben, den Menschen im Tal und wollen ihnen auch irgendwie Perspektiven ermöglichen.
00:11:32: Und dann kam die Begegnung mit einer ... Reisegruppe aus der Schweiz, eine freie Schule, die uns so inspiriert hat und gesagt hat, ja gründet doch eine Schule, wir helfen euch.
00:11:41: Und so war die Idee eigentlich gesetzt.
00:11:46: Ich war zögerlich, weil wir beide keine Pädagogen sind, beide überhaupt nichts davon.
00:11:52: Da hat du gleich gemeint, ja, probieren wir.
00:11:55: Das war eine ... Eine gute Idee, aber für mich auch als Marokkaner.
00:12:02: Und ich habe gesagt, ja, das ist vielleicht unmöglich, weil das braucht viele Geld auch.
00:12:10: Das braucht ein neuer Gebäude für eine Schule.
00:12:14: Ja, und dann haben wir probiert und erste Fragen bei den Education Ministerium und haben uns einen ganz großen Wie sagt man?
00:12:28: Ein
00:12:29: Buch voller Regeln,
00:12:31: Gesetze und das Gesetze.
00:12:36: Die Räume mussten von von zwanzig Meter und so oder ja viele
00:12:41: viele
00:12:41: Regeln.
00:12:42: Weil ich das Buch gesehen habe, dann sage ich ja, das ist vielleicht unmöglich, aber wir haben probiert.
00:12:50: Und nach einem Jahr mit dem Behörden und Planen und so, dann, das hat geklappt, nach drei Jahren, ich glaube, um zwei Tausend
00:12:59: Sehnen.
00:12:59: Das insgesamt war drei Jahre Papierkram.
00:13:01: Drei
00:13:01: Jahre Papierkram.
00:13:02: Drei
00:13:03: Jahre Papiere und muss man immer wechseln und ändern und so, und so, ja, das war nicht leicht.
00:13:10: Aber wir haben es geschafft, am letzten Minute, letzten Tag, kommt diese Wie heißt man die Autorisation?
00:13:18: Bewilligung.
00:13:19: Ja, Bewilligung.
00:13:20: Ja,
00:13:20: am letzten Tag.
00:13:22: Bevor es gekäplant
00:13:23: ist.
00:13:24: Ja,
00:13:25: ja.
00:13:26: Ja, wir Österreicherinnen, es wird in Deutschland ähnlich sein, jammern ja auch oder regnen uns auf über die Verwaltung, über die ... Regelung, aber ich kriege es auch mit, ob das jetzt in Nepal ist oder Indien eben auch in Marokko.
00:13:40: Da gibt es auch ganz schön viele Auflagen, die man erfüllen muss.
00:13:43: Und ich spring jetzt ein bisschen weiter.
00:13:45: Inzwischen bist du ja der volle Profi.
00:13:48: Es braucht ja immer wieder bei jeder Erweiterung Regeln.
00:13:51: Ihr baut viel.
00:13:52: Also wir haben inzwischen auch eine Mittelschule und viele, viele weitere Projekte.
00:13:57: Und da bist du ja voll wichtig, weil du einfach das System auch ein bisschen besser kennst.
00:14:03: Es braucht im Hintergrund von Bewilligungen bis Behördengänge natürlich jemanden, der sich auskennt.
00:14:10: Also da bist du voll wichtig.
00:14:12: Ja, genau.
00:14:13: Das ist meine Arbeit in den Campus Vivant.
00:14:16: Ja, voll.
00:14:17: Das ist immer draußen mit Behörden.
00:14:20: Das muss man viel Geduld haben.
00:14:24: Und dann geht's.
00:14:25: Das muss man wirklich Geduld sein.
00:14:30: Ja, voll.
00:14:31: Und dann geht's.
00:14:33: Na, weil es freut mich, dass du da beim Podcast dabei bist.
00:14:36: Ich muss jetzt sagen, sonst bist du immer eher so ein ruhiger Typ.
00:14:40: Auch das im Lustig, die ich da wirbelt und redet.
00:14:43: Aber das mir dir auch ein bisschen zeigt, dass deine Rolle ist eine extrem wichtige, weil ohne dich, also man kann Philosophien haben.
00:14:52: Konzepte entwickeln, man muss aber die Behördenwege.
00:14:55: Das ist ja, kennen wir in Österreich total gut und das ist riesig und das sieht man oft nicht.
00:15:01: Danke, danke.
00:15:02: Ja,
00:15:02: bitte, bitte.
00:15:04: Ja, erzählen wir bis hier einfach weiter die Geschichte.
00:15:07: Es ging ganz klein los, drei Jahre lang Behördenkram.
00:15:11: Ihr wolltet es eigentlich am Anfang eine gute Schule für eure Kinder.
00:15:15: Habt's dann andere Menschen mit sich?
00:15:17: Ich rede jetzt ein bisschen deinen Text, aber reden wir ein bisschen weiter von der Geschichte.
00:15:21: Ja, also da hat Du wirklich diese drei Jahre Behördenkampf da auf sich genommen.
00:15:26: Ich hab parallel mit den Schweizern, die uns inspiriert haben, ein pädagogisches Konzept entwickelt, basierend auf dem marokkanischen Lehrplan.
00:15:34: Und weil, wie gesagt, da hat Du ja gemeint, wir haben kein Geld für ein neues Schulhaus und so.
00:15:39: Da haben wir gesagt, wir haben ein großes Privathaus.
00:15:42: Probieren wir's erst mal mit ein paar Schülern in unserem eigenen Wohnzimmer und haben dann, als die Bewilligung kam, wirklich auch das Vertrauen gehabt von, ich glaube, sechzehn Eltern aus dem Nachbardorf, vor allem Leute, die den Hadukanten, die mich schon ein bisschen kannten, die uns das Vertrauen geschenkt haben, gesagt haben, okay, wir geben euch unsere Kinder für die erste Klasse und so haben wir gestartet.
00:16:05: Das war dann im Jahr.
00:16:08: Wir
00:16:10: haben im Tal auch ein bisschen Werbung, dass wir einen Schule bauen wollen.
00:16:18: Da haben wir Leute gefragt, ob die Interesse unserer Schule ist oder dass die eigenen Kinder uns unsere Schule schicken.
00:16:32: Viele Interesse, oder?
00:16:34: Ja.
00:16:34: Ich kenne es ein bisschen vom Himalaya, wo auch eine Schule steht, wo ich beitragen durfte.
00:16:39: Am Anfang ist das ja was.
00:16:41: Auch dort nicht so einfach, weil viele Eltern haben ja selber keine Schule gehabt.
00:16:45: Wird ja bei euch gleich sein.
00:16:46: Die können sie in Anhaltsverbeten, zwar gute Bauern und lebensdüchtige, aber haben keine Schulbildung.
00:16:53: Und da kommt eine neue Schule, da muss man schon einmal ein bisschen erklären, oder?
00:16:57: Braucht man ein paar, wie sagt man, avant-garde, ein paar experimentierfreudige, die sagen, ja, wir wollen unsere Kinder, die müssen nicht den ganzen Tag auf den Feldern arbeiten als Gratisarbeitskräfte, wie es früher bei uns.
00:17:10: oder in Marokko jetzt so war, oder?
00:17:12: Ja, das bei uns ist ein bisschen, weil es auch Schulen von Stadtschulen gibt.
00:17:20: Und unsere Schule wird auch nicht gleich wie die anderen Schulen.
00:17:25: Ob die anderen sind okay mit unserer Pädagogik.
00:17:34: Also vor uns war gleich klar, wir wollen keine elite Schule, keine freie oder privatschule, die nur für die Reichen ist, sondern unser Ziel war immer eine Bildungseinrichtung zu schaffen, wo jeder die Chance hat, sich weiterzuentwickeln auf neue und andere Art, auf ganzheitliche Art und eine Art.
00:17:52: mit Verwurzel zu sein im Tal, aber auch mit dem Weitblick und die Kompetenz zu erlangen, auch in der Welt sich zurechtzufinden.
00:17:58: Und die erste Generation Eltern war sehr gemischt.
00:18:01: Das waren ganz einfache Bauern, die wirklich komplett selber nie in der Schule waren, die uns aber wirklich... ihre Kinder anvertraut haben und gesagt haben, Itto und Hadou, die werden schon was Gleites machen.
00:18:12: Wir hatten aber auch eine andere Art von Eltern, selber gebildet, auch Lehrer oder Beamte.
00:18:17: Die hatten eher so die Hoffnung, auch endlich gibt es eine Privatschule im Tal.
00:18:21: Da wird so dieses Programm reingepfiffen wie in den Städten, voller Stundenplan, viele Hausaufgaben, viele Sprachen und eigentlich so viel zu voll gestopft.
00:18:32: Wir hatten dann die ersten Jahre auch recht schnell gemerkt, wir müssen wirklich noch besser erklären, wie wir uns aufstellen, welche Pädagogik wir vertreten, damit die Eltern auch wirklich verstehen, um was es geht, denn es ist eine Einrichtung, die nicht nur die Kinder mitnehmen, sondern auch die Eltern mitnimmt.
00:18:52: Ja, und dann haben wir bald einmal, also es war dann schon vieles vorbereitet, ich habe ja am Anfang gesagt, wir selbst haben ja bei Weltat Wandern versucht, im Nachbardorf, der Lausse in meinem Partner für die Marokko Reisen ist quasi dein Nachbardorf.
00:19:07: Nachbar haben wir ein Frauenprojekt begonnen und das war ein bisschen schwierig, weil die Leiterin ist dann wieder, die war Schweizerin, die ist wieder zurückgegangen.
00:19:16: Wir haben Tourismus gemacht, wir haben einfach gemerkt, puh, die Kontinuität schaffen wir nicht.
00:19:22: und dann kamen wir dann zusammen über Partnervermittlung.
00:19:26: Brigitte und Lahussin, die gesagt haben, ja im Dorf, da gibt es eine Deutsche mit ihrem marokkanischen Mann, ihr müsst sie kennenlernen.
00:19:34: Und dann gab es dieses Treffen, wo wir gestern eher auch Fotos gezeigt haben, wenn man Ausflug macht bei Marrakesch.
00:19:41: Und dann kamen wir miteinander zusammen und das war ein super Moment, oder?
00:19:47: Ja, allein schon, dass du auch Architekt
00:19:49: bist.
00:19:49: Ja, das war cool.
00:19:50: Da
00:19:50: hat die Liebe zur Architektur auch entdeckt.
00:19:53: Das hat uns ja schon verwundet.
00:19:56: Auch das Unternehmertum kann man ja auch reden oder da haben wir ganz viel geredet.
00:20:01: Es ist ja ein Weg, also von Behördengängern bis zu, weiß nicht, zu fünfundzwanzig Mitarbeitende, die du hast, endlich große Weltzeit wandern.
00:20:10: So eine Organisation muss ja entwickelt werden und das freut mich, dass wir da eigentlich von Da war schon viel da, aber dann haben wir uns kennengelernt und haben dann die Schule gemeinsam entwickelt.
00:20:22: Ja,
00:20:22: weil ich mein, damals, im Jahr zwölf, dreizehn, als wir uns wirklich kennengelernt haben, war die Schule ja noch ganz klein.
00:20:29: Bei euch zu Hause oder im Wohnhaus?
00:20:31: Immer
00:20:31: noch bei uns zu Hause.
00:20:32: Wir haben immer noch im Schulhaus gewohnt.
00:20:35: wurden jedes Jahr so acht oder zehn Kinder dazugenommen.
00:20:38: Die Schule wuchs wir als Familie wuchsen, das Haus wurde immer enger.
00:20:43: Wir hatten immer mehr Mitarbeiter, damals waren es drei, vier, fünf.
00:20:47: Aber man hat schon gemerkt, das kommt jetzt in so eine Grenze, wo es uns eigentlich sprengt, auch räumlich sprengt.
00:20:55: Und
00:20:55: das Familienleben, oder?
00:20:56: die
00:20:58: Grenzen erreicht, da hatte ich glaube gar keine Lust mehr heimzukommen, weil kein Privatleben mehr da war, weil alles im eigenen Haus stattgefunden hat.
00:21:08: Auch finanziell war es schwierig.
00:21:10: Es ist ja alles spendenfinanziert, das komplette Projekt.
00:21:13: Bis heute, eigentlich sind es vielleicht fünf Prozent Elterneinnahmen von Eltern, die ein bisschen was beisteuern können.
00:21:19: Der Rest ist wirklich durch spenden finanziert, staatlich anerkannt, aber eben nicht vom Staat getragen.
00:21:27: Das heißt, alle Lehrer gehälte alles.
00:21:28: Und es waren einfach so viele Themen, Raum, Finanzierung, Führung.
00:21:37: eigentlich dann irgendwie über den Kopf hinausgewachsen sind und hinausgewachsen ist.
00:21:42: und da war es schön dich kennenzulernen auch mit Brigitte und nachher sind sich auszutauschen, die auch ein Unternehmen haben, die gleichen Themen zu haben, die gleichen Ängste, die gleichen Fragen und sich dazu stärken und dann aber auch Unterstützung zu bekommen.
00:21:56: Ja, ich habe das total schön gefunden, weil man eigentlich, also ich mag das ja total gern, als Architekt möchte ich gern beitragen, auch gestalten, einen gemeinsamen Weg, nicht nur Geld irgendwo hinzuschicken und zu hoffen, dass das dann irgendwie halbwegs gut verwendet wird, sondern gemeinsam zu kreieren.
00:22:15: Und das habe ich so schön gefunden.
00:22:17: Ich habe dir dann ein Buch empfohlen, der Weg zum erfolgreichen Unternehmer.
00:22:23: Du hast es dann gleich aufgenommen, hast Seminare besucht, also so dieses Miteinanderwachsen, sich immer wieder austauschen.
00:22:31: Und wie gesagt jetzt, ich glaube, wir können echt stolz sein, was da in den letzten fünfzehn Jahren gemeinsam entstanden ist.
00:22:38: Und also von eurem Wohnhaus hat sich dann Gott sei Dank dann rausgegangen, habt ihr ein Grundstück bekommen, und Länder.
00:22:46: Ich habe mich durch Spender auch finanziert.
00:22:49: Ich habe die Förderkreise entwickelt.
00:22:51: Das ist ja, kann man ja auch ehrlich sagen, nicht nur Weltweitwandern wirkt allein.
00:22:56: Es ist ein Riesenprojekt mit hunderten Kindern, die jetzt schon durchgegangen sind durch euer System.
00:23:03: Es ist ein riesiger Campus entstanden.
00:23:05: Erzählen wir ein bisschen so von diesem Wertegang, wie es weitergegangen ist.
00:23:09: Also damals war ja dann die große Frage, wir sind Grundschule, wir haben als Grundschule gestartet.
00:23:15: Und dann war die große Frage ja, was machen die Schüler, wenn sie nach sechs Jahren bei uns fertig sind?
00:23:19: Die erste Generation war gerade auf dem Weg dahin.
00:23:22: Und dann hast du ja gemeint, ja, unbedingt eine Mittelschule machen.
00:23:26: Und das Geld kriegt man schon zusammen irgendwie.
00:23:29: Und das hat uns eigentlich dann so wirklich den Mut gegeben und den Stoß gegeben.
00:23:33: Okay, das Haus, in dem wir noch wohnen, muss komplett Grundschule werden.
00:23:38: Wir können mit eurer Hilfe ... Mittelschulbau bauen.
00:23:42: Wir können uns als Familie ein bisschen schützen außerhalb.
00:23:45: Das war dank Privatfreunden von uns möglich.
00:23:50: Also immer mit Menschen, die an uns glauben, an das glauben, was wir machen und mit uns zusammen.
00:23:54: Und dann war bei dir diese Liebe zur Architektur, dann deine alten Chefs, die geholfen haben, die Pläne mitzugestalten.
00:24:03: Kann man sagen, der Walter Yatschitsch und der Herrlich Mosbucker, da habe ich meine Studenten und frühe Architekten Tage habe ich ja eben die gleiche Vergangenheit wie du vor dem Reiseunternehmen.
00:24:13: Und da werde ich euch meine Chefs geschickt, die dann mitgestaltet haben beim beim Mittelschulbau.
00:24:19: Da hat du dann die alten Handwerker gesucht, die dann wirklich diese traditionellen Bauweisen umsetzen.
00:24:25: So Schmiede-Eisen gibt da ganz
00:24:27: Alp-Leinbau.
00:24:28: Ja, dem Bau, Stampf-Lehm, handgehauende Steine, also wirklich ein Bau, der auch ganz traditionell ist, aber auf sehr moderne Weise was Neues rein ... wo wir auch allein mit dem Bau schon inspirieren.
00:24:40: Die Schüler mit reingenommen haben als Art Berufsorientierung schon.
00:24:45: Ja, und so wuchst es dann seit.
00:24:51: Ja, also ich kann mich noch erinnern, im Jahr zwei Jahrzehnte war dann die Eröffnung, da waren wir eh dann dort mit dem Herwig Moosburg und dem Walter Jajic haben alle zusammen eröffnet, einer lieben Reisegruppe und das war natürlich so ein Meilenstein.
00:25:05: Allerdings ist es ja dann noch weiter gewachsen, weil wir haben dann gesagt, jetzt haben wir Kinder, die die Schule abgeschlossen haben jetzt, auch die Mittelschule, jetzt müssen wir weiter wachsen mit den Kindern.
00:25:17: Und dann kam die Corona-Zeit, wo ihr gesehen habt, zu Hause lernen die nicht gut, die Mütter müssen einbezogen werden, erzählen wir ein bisschen weiter, das Projekt wächst quasi so von Jahr zu Jahr auch mit dem Umfeld.
00:25:32: Ja, also wir haben dann eben Die Grundschule, die beinhaltet sechs Schuljahre, dann jetzt die Mittelschule bis neunte Klasse, das ist die obligatorische Schulzeit, somit hat man das, was sein muss, abgedeckt.
00:25:48: Dann war die große Frage, machen wir ein Gymnasium oder nicht, haben wir ganz klar gesagt, nein, weil sonst wird es elitär und wird die ganzen Strukturen und Auflagen wären.
00:25:57: zu strikt und auch zu aufwendig für so eine kleine Institution wie wir.
00:26:01: Aber dann kam die Idee von euch auch inspiriert, eine Bildungsakademie zu machen, wo man mehr so in Lehrberufe oder in Ausbildungsbereiche reingeht.
00:26:11: Und dann die große Corona-Krise.
00:26:14: Also sie war für uns nicht wirklich, ich sehe es nicht als richtige Krise.
00:26:17: Es war eine ganz tolle Zeit, weil es nach zehn Jahren war so ein Break.
00:26:22: So eine Pause, wo wir ein halbes Jahr gar keine Touristen hatten.
00:26:26: Ein halbes Jahr einfach mal, da du voll daheim warst, wir als Familie ganz eng zusammen, Ruhe und sich das alles setzen konnte.
00:26:33: Man durfte in Marokko auch nicht raus und in die Schule gehen.
00:26:36: Es war gleich über uns lockdown.
00:26:37: Aber wir hatten natürlich das Geschenk, dass wir mitten in der Natur leben.
00:26:41: Ein Riesencampus mit Garten, wo wir uns frei bewegen konnten, aber wo das alles auch mal sich so verarbeitet werden konnte, was da zehn Jahre stattfand.
00:26:49: Und dann aber irgendwie dann doch eine Krise.
00:26:52: diese kam.
00:26:53: und wozu das alles?
00:26:54: Wozu braucht es uns denn?
00:26:56: Und was leisten wir denn?
00:26:59: Warum braucht es Schule?
00:27:01: Welche Art von Schule braucht es?
00:27:02: Auch mit dieser Entwicklung, dass eben viel online stattfindet oder es finden sollte und eben bei uns nicht stattfinden kann.
00:27:10: Daraus kam dann die neue Kraft und dann die Idee, dass man vielleicht Ja, mehr mit Erwachsenen auch arbeitet oder mit Jugendlichen, die die Schule beendet haben.
00:27:24: Und da gibt es jetzt die Berufsausbildungen mit Kaffee und
00:27:28: so.
00:27:29: Dann kam, dann hat langsam der Tourismus wieder angefangen im Land und dann kam von euch die Idee, man könnte auch mehr den Tourismus mit einbeziehen, das was wir tun.
00:27:41: und weil wir wirklich an einem Ort leben, der sehr frequentiert ist, wirklich mitten im Tal bei einem sehr schönen Bau, den alle Touristen besuchen, haben gesagt, okay, idealerweise könnte man da eigentlich was hinmachen, wo eh die Touristen dann angezogen werden.
00:27:57: Und dann haben wir ja dieses Projekt starten können, wo wir jetzt wirklich ein Kulturcafé aufgebaut haben und eine erwachsenen Bildungsakademie.
00:28:06: Und da eigentlich jetzt nach nach über zehn Jahren wieder ganz stark die Bindung zum Tourismus herstellen.
00:28:13: Durch Ausbildungen, die wir anbieten in Hotellerie und Gastronomie auf ganz niederschwelligen Level, sodass Menschen, die eigentlich gar nicht in der Schule waren und auch nicht wirklich lesen und schreiben können, da einen Ort haben, wo sie sich weiterbilden können, um dann zum Beispiel mit einem offiziellen Zertifikat als Maltierführer oder Koch auf Trekkingreisen mitgehen kann.
00:28:37: und aber da wirklich auch eine richtige... eine Ausbildung haben, die handfest ist.
00:28:43: Ja, da muss ich ja sagen, das war auch bei uns so eine Entwicklung.
00:28:46: Also wir haben ganz viele liebe Reisegäste, die nach einer Marokko-Reise dann sagen, sie wollen was spenden, sie wollen in Bildung investieren, aber unser Verein ist dann auch professioneller geworden und hat dann angefangen, auch Projekte einzureichen, also EU-Projekte oder im Falle vom Land Vorradlberg.
00:29:05: Da gibt es immer so Ausschreibungen und da gibt es ja auflagen.
00:29:10: Österreich ist sehr stolz auf dieses duale Bildungssystem, dass wir Lehrberufe haben und es hat super gut gepasst, dass wir dieses Projekt gemeinsam eingereicht haben, jetzt sogar das Nachfolgeprojekt jetzt weiterführen, wo wir das noch hau, ein bisschen von Österreich, dass wir quasi Berufsausbildungen gut machen dort und dass wir jungen Leuten nicht nur so theoretisch Mittelschulreife bringen, sondern sie wirklich ihnen helfen in dem Tourismus in verschiedenen Bereichen.
00:29:44: Buchhaltung, Rechnungswesen ist dann auch ein bisschen dabei Fuß zu fassen.
00:29:49: Und das macht mich sehr stolz.
00:29:51: Es war auch für unser professionelles Stierungsschritt.
00:29:54: Ich muss sagen, wir haben dann ein bisschen geecht und gestönt.
00:29:57: und auch du die Abrechnungen für so quasi offizielle Projekte sind dann immer etwas, was unliebsam ist, weil das dann lang Zeit und viel Bürokratie ist.
00:30:07: Aber es hat sich ausgezahlt.
00:30:09: Ich glaube, wir sind stolz.
00:30:10: Wir waren ja Besuch und da konnte ich live euer tolles Café ein Thema da ein bisschen was drüber.
00:30:19: Da gibt es vor allem Frauen, viele aber eben auch Männer, die hier eine Berufsausbildung.
00:30:25: und ganz stolz da von ihr zum Muster-Hotelzimmer, die ich auch dann sehen konnte, wo ich dann auch daneben wohnen durfte, wo man ganz viel lernen kann bei euch.
00:30:38: Ja, bei uns.
00:30:40: Wir haben einfach gemerkt, der Tourismus verändert sich, die Ansprüche der Kunden verändern sich und damit die Menschen im Tal, es gibt viele Herbergen, es gibt viele Menschen, die im Tourismus seit vierzig Jahren arbeiten, damit die auf einen gewissen Qualitätsstandard kommen, der auch Kunden anzieht, weil dann müssen wir eigentlich ausbilden.
00:31:03: Da haben wir es geschafft, wirklich Unterrichtsmodule anzubieten, wo die Leute gerne hinkommen, wo sie mitkommen, wo sie mitmachen können.
00:31:11: Und unser eigenes Team, das da reingewachsen ist und eigentlich selber auch völlig ungebildet war am Anfang, sich jetzt so hoch gearbeitet haben, dass Frauen, die bei uns als Küchenchefin jetzt arbeiten, die damals als Putzhilfe angefangen haben, die selber nicht lesen und schreiben können.
00:31:29: sich jetzt so hoch und reingearbeitet haben mit so viel Motivation, dass sie jetzt ... Klassen führen und Männer ausbilden, in Kochen, in Hygiene, in Servieren.
00:31:41: Und das ist schon...
00:31:42: Ja, ist richtig
00:31:43: cool.
00:31:43: Und die jetzt Sachen probieren, wie glutenfreies Essen, vegetarisches Essen, aber immer mit einem traditionellen
00:31:49: Touch.
00:31:50: Und das ist schon sehr, sehr schön, auch für uns zu sehen, wie sich die Menschen dadurch weiterentwickeln und mitlernen und mitwachsen.
00:32:00: Ich gebe da ein bisschen einen Kontext, weil wir immer von Touristen und Gästen reden.
00:32:05: Marokko ist ja ein Tourismus-Land in Marrakesch.
00:32:08: Das kennen sich ja viele oder auch die Wüste.
00:32:11: Aber euer Gebiet ist so wunderschön.
00:32:12: Wir haben ja von Weltweit Wandern dort auch viele, viele Trekking-Duren auf den zweithöchsten Berg, Mogun oder in die Täler dort.
00:32:21: Und es ist schon etwas, was seit vielen Jahrzehnten gibt, weil da gibt es sowas wie Urlaub am Bauernhof, die Shit-Etappe.
00:32:29: wo man bei Leuten zu Hause wohnen kann.
00:32:33: Und es ist anziehend.
00:32:34: Ihr habt ein wunderschönes Gebiet, das so ein sehr abgelegen ist.
00:32:37: Man braucht schon einen guten halben Tag dorthin von der nächsten Stadt, aber wunderschön.
00:32:43: Also herzlich willkommen, das auch mit uns gemeinsam zu besuchen.
00:32:47: Und da gibt es Möglichkeiten, im Tourismus zu arbeiten.
00:32:50: So wie der Hado auch Bergführer Geschichte hat und im Tourismus arbeitet, gibt es ihm da Möglichkeiten und Chancen fürs Dorf.
00:32:59: Und du trägst dann natürlich bei, wir haben schon gesagt, Genehmigungen ist für jeden Bau und du organisierst dann immer die ganzen Bauarbeiten, oder Hado?
00:33:08: Und bis hin zum Geoparkzentrum, das ihr jetzt da eingerichtet habt.
00:33:13: Ja, vorhin war Tourismus im Eidbughmaß, wo Leute kommen, nur für eine langen Wanderung, für zehn Tage Wanderung oder hohe Atlasüberquerung vom Norden nach Süden.
00:33:29: Wo Leute einfach an den Tag durchgehen.
00:33:31: Ja, wo
00:33:32: Leute nur eine Nacht übernachten in Eidbughmaß.
00:33:36: Aber jetzt ist es ganz anders.
00:33:38: Leute kommen auch nach der Corona-Krise.
00:33:42: kommen auch viele Marokkaner, die auch vorher nicht kommen.
00:33:46: Jetzt gibt es viele Tourismus, die nach Eidbukmez kommen und zwei, drei bis vier Tage dort bleiben.
00:33:55: Dann brauchen was anderes.
00:33:58: Vorher waren die Sidditab.
00:34:00: Ich glaube, zwanzig Leute können in einem Zimmer zusammenschlafen, nur Matratzen.
00:34:07: Einfacher.
00:34:08: Aber jetzt brauchen Leute mehr.
00:34:10: Komfort, auch ein Zimmer mit Bad, Dusche und auch jetzt das Essen auch ist ganz anders.
00:34:19: Leute wollen auch Salat, wollen ganz besonderes Dessert oder so.
00:34:25: Das ist ganz anders als als vorher.
00:34:30: Und dann jetzt ist das auch.
00:34:32: Eidbughmaas ist eine Kommune in Gio Park Mgun.
00:34:37: Gio Park Mgun ist ein sehr großes Gebiet mit, ich glaube, über dreizig Kommunen, über ... ... achtundfünfzig tausend Kilometer Quadratkilometer.
00:34:51: Das ist ein großer Park mit ... ... Geologie, mit ... ... Dinosaurspuren, mit ... ... diesen Felssteinen.
00:35:02: Gravoren mit Natur, Mugun, Gipfel, Viertausend Meter, Täler, Schlucht.
00:35:10: Gibt es viele schöne Szenen.
00:35:11: Wahnsinn.
00:35:12: Entschuldige, wenn ihr da bricht, so diese Farben.
00:35:14: Wenn die marokranischen Geiz kommen, sagen sie in Österreich, die Berge sind schon fantastisch schön.
00:35:21: Aber unsere Berge, die sind zur Punkt.
00:35:23: Die sind rot-grün.
00:35:25: Genau,
00:35:26: ja, grün.
00:35:26: Und dann die Architektur auch.
00:35:30: Und dann, ja, Leute sind auch nett und ja ...
00:35:37: Gastfreundlich.
00:35:38: Gastfreundlich.
00:35:39: Ja, und kann man auch viele andere Aktivitäten, wie Climbing, Filzklettern, Mountainbike, kann man auch, letzte Mal haben wir einen großen Event mit vierten.
00:35:53: Ja, man auch fährt reiten.
00:35:56: Und du organisierst ja einen Marathon oder so, einen Lauf-Event auch.
00:36:01: Ja, das sind viele Event, wo unsere Ziel ist auch, dass die Leute unser Tell kennen über diesen Event, dass die viele Leute kommen.
00:36:14: Weil es gibt viele Herbergen jetzt und die müssen auch arbeiten und das ist ein Weg zum bisschen promoten.
00:36:22: Ja, ja.
00:36:23: Also das ist schon so, ich höre so raus, also wir kennen das ja in Österreich von Komfortzimmer mit Waschbecken im Zimmer, der Weg zum Wellnessresort mit Barzentrum ist ja auch in ein paar Jahrzehnten bei uns in Österreich passiert, so weit seid ihr noch nicht, aber dass man durchaus sagt, von einem zehn-Bett-Zimmer, das wollen die meisten Leute nicht einmal die Marokkanermäher hin zu einem etwas komfortableren Tourismus und da entwickelt sie ja eigentlich gemeinsam das ganze Tal.
00:36:57: Es gibt Ausbildungen im Campus Vivante, wo man quasi das Handwerkszeug lernt und auch ein bisschen so schaut, wie entwickelt man die Region, voll spannend.
00:37:08: Und als Touristiker, als Architekt freut mich das natürlich voll, dass wir da im Team gemeinsam da entwickeln.
00:37:16: Heute werden wir noch spazieren gehen und weitere Pläne da machen, also dieses Miteinanderwachsen wirken und Ideen haben, ist natürlich großartig und das ist immer spannend.
00:37:28: Jedes Mal, wenn man euch besucht, gibt es dann wieder neue Ideen und ich bin
00:37:32: immer
00:37:33: voll begeistert, dass da entsteht.
00:37:39: Gehen wir mal vielleicht ein bisschen zurück zu den Wurzeln.
00:37:43: Wir sagen ja immer, es soll jetzt nicht irgendwo in den Himmel wachsen, sondern alles, was dort entsteht, soll schon in der Berberkultur, in euer traditionellen Kultur.
00:37:54: Vielleicht sollten wir ein bisschen erklären, fällt mal gerade ein, was ist das?
00:37:59: Bärbar.
00:38:00: Ein bisschen bin ich ja vorsichtig, weil der Ausdruck kommt, der Barbar ist vielleicht nicht ganz so freundlich von den Römern noch, die quasi das geprägt haben.
00:38:10: Aber was versteht man da drunter?
00:38:13: Ja, Bärbar war eine Wort von den Franzosen in
00:38:19: Marokko
00:38:20: geblieben in den Protektora Zeit.
00:38:26: Aber das ist eine Folgerung.
00:38:30: Die nennt man imazieren.
00:38:32: Das sind Berber, Volkorong und gibt's in Marokko, Algerien, Niger, Burkina Faso, bis Ägypten, Libyen, Tunisien.
00:38:44: Ja, die
00:38:46: ursprüngliche Bevölkerung.
00:38:50: Das sind alte Bewohner Nordafrika.
00:38:56: Und da gibt es ganz verschiedene Sprachen.
00:38:59: Ja, das gibt einen Hauptsprachdamasiert und Haupt, wie sagt man, Volks.
00:39:06: Aber gibt es verschiedene Sprachen.
00:39:08: Auch in Marokko gibt es drei oder vier verschiedene Sprachen in jeder... Region.
00:39:14: Stemme war das, oder?
00:39:16: Genau.
00:39:17: Wie in Deutschland gibt es, ich glaube auch Hochdeutsch.
00:39:21: Dialekt, ja.
00:39:21: Und gibt
00:39:22: es verschiedene Dialekte in Orten, im Süden und so.
00:39:25: Das ist gleich auch wie in Marokko mit den Berben.
00:39:29: Und als Gast, wo ich jetzt schon bald fünfzig Jahre lang Marokko besuche, ist es schon spannend, weil man denkt im EU, Orient und Islam und alles das Gleiche.
00:39:41: Aber da sieht man die Bevölkerung in Marokko in den Städten ist schon ganz anders als die Bevölkerung am Land.
00:39:49: Also diese Berberkultur unterscheidet sich schon sehr von dieser arabischen Kultur, die eher in den Städten zu sehen ist.
00:39:56: Ja, die... Der Amazir-Volks in Marokko ist über ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um ... ... um Viele Leute, viel Stress.
00:40:29: Das ist nicht wie in der Natur.
00:40:32: Auch überall in der Welt.
00:40:33: Leute in der Natur sind nicht gleich wie Leute in der Stadt, weil das Leben andert auch.
00:40:39: Das
00:40:41: ist ein Psychologie.
00:40:44: Aber
00:40:44: bei euch ist schon ein bisschen, muss ich es ein bisschen nachbohren, es ist auch mit der Sprache, oder?
00:40:49: Es gibt das Arabische, das so... Amtssprache, Hochsprache ist.
00:40:54: Und ihr sprecht, das ist ja auch in der Schule oft ein bisschen ein Problem, aber dass es eben einfach eine ganz andere Sprache gibt am Land.
00:41:03: Ja, bei uns wir sprechen tamasiert.
00:41:07: Das ist unsere Muttersprache.
00:41:10: Aber in der Schule, wir lernen Arabik und dann Französisch und dann auch Englisch.
00:41:16: Und in der Universität kann man auch noch Spanisch, Deutsch oder
00:41:22: Das heißt, du sprichst einmal locker gleich für fünf Sprachen,
00:41:26: oder?
00:41:26: Ja, ein bisschen so.
00:41:27: Weil Englisch kannst du ja auch.
00:41:29: Kommt noch eine dazu.
00:41:30: Wow, das ist schon... Also, ich bin immer beeindruckt von euch in Marokka, wie viel Sprachen ihr hin und her wechselt auch in eurer Familie, oder?
00:41:38: Wird ihr da gleich auf?
00:41:40: drei, vier Sprachen redet man wahrscheinlich im Alltag schneller mal.
00:41:45: Ja, und gehen wir vielleicht wieder von Bildungskonzept, von den Wurzeln.
00:41:51: Du sagst immer, man braucht starke Wurzeln in der Kultur, um dann zu wachsen und andere Kulturen reinnehmen zu können, oder?
00:41:59: Ich glaube, das ist so eine starke Vision, eine starke Treiber von allen, was wir da tun.
00:42:06: Ja,
00:42:07: wir haben einfach gesehen, wie wichtig es ist, den Kindern eben beide Seiten mitzugeben.
00:42:13: Unseren eigenen Kindern, aber auch den Kindern im Tal, einfach diese Identität mitzugeben, dass sie Berber sind, dass sie aus einer Region kommen, wo diese Sprache gesprochen wird, wo diese Kultur gelebt wird, nochmal zu der Kultur hinzukommen.
00:42:27: Es ist viel Landwirtschaft.
00:42:28: Das waren früher Nomaden, Halbnomaden.
00:42:31: Das spürt man immer noch im Alltag.
00:42:32: Das spürt man immer noch im Zusammenhalt des Volkes.
00:42:37: in der Dorfgemeinschaft.
00:42:39: Es gibt Bräuche, wie Hochzeiten gefeiert werden, wie Geburt, wie Festtage gefeiert werden.
00:42:44: Das spürt man bis heute noch.
00:42:46: Das ist ganz stark da.
00:42:47: Das war das, was mich so beeindruckt und sehr tief berührt hat.
00:42:52: Was da halt du auch lebt.
00:42:54: Und was wir immer gesagt haben, das kommt im Lehrplan eigentlich nicht vor.
00:42:58: Aber wir möchten, dass es unbedingt genährt wird und dass die Menschen nicht irgendwann zum Beispiel meinen, sie müssten auf einem Land fliehen.
00:43:06: Sei es in die Städte, sei es nach Europa und es völlig vernachlässigen, wo sie herkommen oder auch negieren, weil es teilweise schon auch Diskrimination gab und gibt durchaus.
00:43:19: Das haben wir auch schon erlebt und gesehen.
00:43:21: und es braucht die starken Wurzeln, es braucht eine starke Identität, aber immer mit diesem im Gleichgewicht auch mit dem Toleranz, Offenheit gegenüber anderem, gegenüber neuen, die Kompetenz mit dem neuen und dem modernen umzugehen.
00:43:38: Und das versuchen wir am Campus wirklich zu leben und auch auszubilden bei den Menschen.
00:43:43: Also wir zum Beispiel eben durch die Vielsprachigkeit im Unterricht, wir müssen arabisch und französisch ab der ersten Klasse lehren.
00:43:51: Aber wir verbinden es immer mit der Berbersprache so, dass die immer auch einen Teil und einen Platz hat.
00:43:56: Wir verbinden es mit den lokalen, ritualen, bräuchen.
00:44:00: Der Schulalltag wird geprägt durch den Lebensalltag der Menschen und immer dieses Lernen auch auf eine vielfältige Art, auf eine sehr aktive und realitätsbezogene Art, das eben nicht nur Fachwissen oder Theoriewissen gelernt wird, sondern immer dieses praktische Vernetzen allein schon in jedem Unterricht mit dem Alltag im Außen.
00:44:25: Wir sind inzwischen Modellschule fürs Land, weil wir eben den marokkanischen Lehrplan auf andere Art lernen.
00:44:35: ganz viel Praktisches arbeiten.
00:44:37: Wir gehen mit den Schülern raus.
00:44:38: Wir sitzen nicht nur den ganzen Tag auf Stühlen und lernen von der Tafel, sondern wir gehen wirklich mit Hand und Fuß dran und lernen wirklich am praktischen Beispiel, zum Beispiel auch im Garten.
00:44:51: Wir haben inzwischen die ganze Umgebung um die Gebäude herum in Permakultur-Methoden aufgewirtschaftet.
00:44:57: Den ganzen Berg
00:44:58: hinter euch rauf.
00:45:00: Ja, und auch da die Idee, zum einen den jungen Schülern zu zeigen, es geht auch anders, es geht auch.
00:45:06: Ohne Spritzmittel.
00:45:07: Es geht auch mit einer natürlichen Landwirtschaft, so wie Sie es früher gemacht haben.
00:45:12: Weil die Entwicklung einfach auch bei uns im Tal hin zu Monokultur hin zu Spritzen und Dümmen.
00:45:18: Ja, Thema Klimawandel ist ja Thema.
00:45:20: Es regnet entweder viel oder zu wenig wie bei uns.
00:45:24: Genau.
00:45:24: Und da ist Bärmerkultur schon eine Antwort, glaube ich.
00:45:27: Das Erosionsproblem, die Verwüstung von Landwirtschaften.
00:45:31: Da arbeiten wir ganz aktiv am Campus.
00:45:34: dass wir neue Methoden und Lösungen finden oder alte Lösungen wiederfinden.
00:45:39: Und dass die Schüler das im Schulalltag auch lernen, dass wir zum Beispiel auch ein Schulfach wirklich Permakultur eingeführt haben, wo sie zum einen Wertschätzen lernen, was der Vater zu Hause vielleicht macht.
00:45:50: Die haben wir zu Hause.
00:45:51: Landwirtschaft.
00:45:52: Aber der Vater macht es vielleicht seit ein paar Jahren mit chemischen Düngemitteln.
00:45:57: Und dass sie merken, nein, es geht auch anders.
00:45:59: Es geht auch mit Kompost.
00:46:00: Es geht auch mit Mulchen.
00:46:02: Es geht auch auf natürliche Art.
00:46:04: Und so da auch wieder dieses verbindende Herzustelle.
00:46:09: Also das macht mir voll stolz, was du vorher gesagt hast, das war ja der Bildungsminister dann dort bei der Eröffnung, es war das Fernsehen schon dort, also ihr seid's inzwischen Marokkoweit berühmt und da merkt man einfach, dass das auch so ein Entfluss hat, das quasi
00:46:27: eher
00:46:28: Vorbild.
00:46:29: viel Zeit für eine moderne Schule.
00:46:32: Und der Bärmerkulturgarten ist natürlich, muss man sich vorstellen, das sind ja keine Städter, sondern sind Bauernkinder, dort Dinge lernen, wie sie dann zu Hause dann in Zukunft ihre eigenen Felder weiterentwickeln.
00:46:45: Und was mir noch so im Kopf ist von gestern, von unserem Jubiläumsfest, da ist er im Eingast.
00:46:51: Ich höre das immer wieder.
00:46:52: Wenn man Bildung gibt, wandern die Leute dann nicht erst recht ab.
00:46:58: Und inzwischen haben wir ja dreißig Jahre Erfahrung bei meinem anderen Projekt in Ladakh, in einem entlegenen Dorf, bei euch jetzt schon auch fünfzehn Jahre Erfahrung.
00:47:09: und ich glaube, ich kann und korrigier oder ergänze mich, zu sagen, wenn man Möglichkeiten hat, im eigenen Land zu arbeiten, wenn man eine Zukunft sieht, die Leute gehen nicht weg, die lieben ihre Heimat.
00:47:23: Das ist ja wunderschön bei euch und wir haben ihm glaube ich viele Geschichten, wo Leute dann einfach was angehen.
00:47:29: Es braucht ja dann oft so wie bei uns.
00:47:32: Landwirtschaft muss sich weiterentwickeln, Direktvermarktung, es braucht neue Ideen.
00:47:37: und diese Impulse setzt ihr den Kindern rein, dass die anfangen kreativ zu denken.
00:47:42: Ich glaube, das ist schon ein guter Weg.
00:47:45: Ja, also man muss ehrlich sein, die älteste Schülergeneration ist momentan so in der Endphase-Studium.
00:47:52: Wir haben noch nicht diesen gesammten langen Überblick, aber allein schon das, was wir durch diese Berufsausbildungen jetzt seit wenigen Jahren machen, das zeigt schon, dass es den Leuten einen Halt gibt, in der Region zu bleiben und zu arbeiten.
00:48:06: Was auch immer das Ziel von Hado und mir war, den Menschen eine Realität zu zeigen, auch von Europa, durch den Kontakt, den sie bei uns wirklich mit Touristen haben, mit ganz vielen ehrenamtlichen Menschen, Volontären, die bei uns arbeiten.
00:48:19: Also von Anfang an alles, was wir tun, hätte nie so stattfinden können, ohne die ganz aktive Hilfe von Menschen, die von außerhalb kamen.
00:48:28: Leute aus der Schweiz, Leute aus Deutschland, Österreich, bisschen Frankreich, aber vor allem deutschsprachige Länder, die bei uns vor Ort mehrere Monate, teils mehrere Jahre mitgearbeitet haben und dadurch aber auch den Einheimischen einen Einblick gewährt haben.
00:48:46: die echte Identität oder Leben von Europäern.
00:48:50: Und dadurch auch diese Traumvorstellungen etwas realisiert wurden.
00:48:55: Das Europa ist nicht das Paradies.
00:48:57: Auch dort gibt es Schwierigkeiten.
00:48:59: Man muss da nicht meinen, man sollte da hinabwandern, weil alles besser ist.
00:49:04: Weil es ist gegenseitig, es ist wirklich immer ein Brückenbauen für beide Seiten.
00:49:09: Diese Angst vor Muslimen in Europa, da gibt es in Marokko genauso Angst vor Europäern.
00:49:15: Es gibt aber auch diese Traumvorstellungen, alles sei besser in Europa, das muss man auch relativieren.
00:49:20: Und ich glaube, da leistet mir ganz viel Arbeit mit unserem Tun.
00:49:26: auch dieses Ermutigen von Menschen allein durch unser Projekt, wie das wächst.
00:49:30: Es ist möglich, in Eidbughmez was aufzubauen, es ist möglich, sich dazu entwickeln.
00:49:37: Und wir haben inzwischen auch Leute, die waren in den Städten oder waren in Europa und haben jetzt Lust zurückzukommen und sich doch auch im Land oder im Tal niederzulassen, wieder niederzulassen, was aufzubauen, ich glaube.
00:49:50: Ich sehe da eine Entwicklung auch.
00:49:53: Und ich glaube aber auch, Schüler sollen ruhig mal rausgehen.
00:49:56: Schüler sollten, wenn es geht, unbedingt auch mal nach Europa dürfen können, schauen, wie es da aussieht, um eben nicht immer diesen realen Wunsch zu haben, sondern die Möglichkeit zu haben, so wie wir es ja auch haben.
00:50:09: Wir können reisenfrei sein und so.
00:50:11: Und dann aber gestärkt und mit einem neuen Wissen zurückzukommen und was zu bewirken
00:50:16: vor Ort.
00:50:17: Und wie gesagt, ich habe viele, viele Beispiele auch aus unserem Team bei den Guides in Marokko, der Abdelah war Flüchtling und ist nach Marokko, nach Spanien geflüchtet.
00:50:30: Und hat dann erzählt dann, es war so schrecklich, man hat keine Rechte, man verdient kaum Geld.
00:50:36: Er hat auf irgendwelchen Fruit-Picking-Obstplantagen gearbeitet und hat dann einfach gesehen, er ist dann wieder zurück, hat dann den Job bei uns wieder als Guide oder neu als Guide.
00:50:48: Also wenn man Möglichkeiten im Land hat und die muss man sich oft natürlich selber schaffen.
00:50:53: Es braucht Ideen.
00:50:55: Und vielfach ist natürlich doch ein schlechtes Schulsystem.
00:50:58: Während die Leute dann haben keine Idee, haben da so Bilder, im Schlaraffenland Europa ist alles besser, was natürlich nicht stimmt und super, dass man das, das muss man aktiv angehen.
00:51:11: Ein bisschen zurück, du hast schon vorgegriffen mit der Permakultur, wo ja Voluntiers aus der Schweiz sind, die glaube ich ein Ehepaar, das aufgebaut haben.
00:51:21: Stichwort Nachhaltigkeit, das passt ja super rein, nachhaltige Landwirtschaft.
00:51:27: Was gibt es denn da sonst noch zu berichten?
00:51:29: Ich glaube, jetzt ist gerade unsere Solaranlage.
00:51:31: Gestern habe ich dich diskutieren gesehen.
00:51:35: Mit dem Solarexperten habt ihr schon geplant.
00:51:38: Da ist ja einiges weiter im Entstehen, auch von der Energiesite.
00:51:43: Ja, also alles, was wir tun, hat immer diesen Ansatz, eben Perspektiven zu schaffen und nachhaltig zu wirken.
00:51:50: Und da hat du inzwischen Botschafter auch fürs Tal gesamt, also auch für den UNESCO-Geopark, Botschafter wirklich nach außen hin, um eben solche Interessen auch auf breiterer Ebene zu vertreten und ein Bewusstsein zu schaffen im Tal bei den Menschen, aber eben nach außen hin.
00:52:09: Und wir im Campus tun das halt im Kleinen wirklich ganz konkret mit unseren Schülern, jeden Alters.
00:52:14: Also, jeder Schüler bei uns lernt eben diese Permakulturprinzipien, die wir dank eines Schweizer Permakulturdesigners, dem Lukas und Joanna, zusammen lernen konnten.
00:52:26: Lernen die das, aber auch in all unseren Ausbildungsmodulen hat immer Nachhaltigkeiten Platz, also sei es nachhaltiger Tourismus, die Art, wie man mit Müll umgeht, die Art, wie man mit Wasser umgeht, mit Wiederverwendung von Wasser.
00:52:42: und Rohstoffen und Dingen, wie man auch respektvoll mit der Kultur und mit den Traditionen umgeht, mit dem Bau, die allein die Bauweise, dass jetzt der Zement und Beton einzukält und wir eben versuchen auch da bewusst sein zu schaffen, dass der Leben unglaublich schön und modern sein kann.
00:53:02: Und ja jetzt mit dem Solarenergie, wir versuchen auch mit Windenergie noch vielleicht was zu machen, einfach, dass man da zum einen grünen Strom bekommen und grüne Energie aber auch zeigen, wie es auch auf eine ästhetische Art geht.
00:53:18: Also, dass eben nicht nur solche Solarpanäle dann in die Landschaft geklatscht werden und jeder hat dann irgendwie eine Brunnenpumpe, die solar funktioniert, aber plötzlich alles mit Panälen vollgestellt wird.
00:53:29: Da muss man ja auch gucken.
00:53:30: Da kommt die Architektin.
00:53:31: Ja, da kommt ganz stark die Ästhetik wieder mit rein.
00:53:37: Spannend.
00:53:38: Ja.
00:53:39: Ein bisschen kommt dem rein.
00:53:41: Du bist Gestalterin, die letzten fünfzehn Jahre das aufzubauen.
00:53:46: Wir haben über die Corona-Zeit, wo du gesagt hast, das war schon gut, seine Pause zu haben.
00:53:53: Man muss aber nicht alles beschönigen, denke ich mir.
00:53:55: Ich bohr das ein bisschen rein.
00:53:57: Es gibt sicher Höhen und Tiefen.
00:53:58: Was sind denn so die Herausforderungen?
00:54:00: Wir haben am Anfang gesagt so, die Organisation, die Wegs, die Mitarbeiter, das Team ist natürlich ständig, dass man dran ist.
00:54:08: Was sind so die Herausforderungen eures Lebens als Projektinitiatoren und Leiterinnen?
00:54:16: Es gibt viele Herausforderungen und Krisenmomente, wo man Sei es jetzt, dass man nicht weiß, wie man die Löhne am Monatsende zahlen kann, weil die finanzielle Sicherheit einfach fehlt.
00:54:29: Oder sei es dieses ein Team, das wächst und dann zu verstehen, wie leite ich überhaupt ein Team?
00:54:35: Ich kann mich noch gut erinnern, irgendwann im Jahr zwei Tausend vierzehn wahrscheinlich, als ich zum ersten Mal eine richtige Teamsitzung leiten musste und überhaupt nicht wusste, wie mache ich das jetzt eigentlich.
00:54:45: Und dann so dank deines Buchtipps und dieser Seminare, die ich dann besucht habe und mich da weiterentwickelt habe, wirklich auch ein Bewusstsein in mir selber zu entwickeln, ich bin jetzt Unternehmerin.
00:54:57: Du sagst immer, du bist Sozialunternehmerin.
00:54:59: Ich bin
00:54:59: Sozialunternehmerin.
00:55:00: Ich sehe mich, ich habe wirklich eine neue Rolle gefunden, darin nicht selbstständig zu sein, ich bin nicht mehr Selbstständige, ich bin nicht ... Irgendwie die Schulleiterin, nein, ich bin Sozialunternehmerin, ganz klar.
00:55:14: Und darin sehe ich die Rolle auch, mit anderen Menschen mit reinzunehmen in Führungsrollen.
00:55:21: Also auch, ich habe eine neue Art von Leadership gelernt.
00:55:24: Ich habe einen partizipativen Leadership gelernt.
00:55:27: Das heißt, Führung auf eine Art, wo die anderen mit einbezogen werden.
00:55:31: Führung auf eine Art, wo jeder eigentlich ermächtigt wird.
00:55:34: Und vor allem unabhängig von... und selbst verantwortlich eigentlich wirken kann.
00:55:43: Ich hab das Gefühl, der hat, wo und ich, sind beides extreme Freiheitstiere.
00:55:51: Wir brauchen jeder unsere Freiheit.
00:55:53: Und wir schaffen es meistens, die dem anderen zuzugestehen.
00:55:58: Jeder hat seinen eigenen Bereich, jeder wirkt in seinem eigenen Bereich.
00:56:02: Und ich hab das Gefühl, Wir schaffen es auch immer besser, dass den Mitarbeitern zuzugestehen und da auch einen Vertrauen zu entwickeln, die lernen ihren Weg und die müssen auch ein gewisses... Mitspracherecht haben, die müssen auch eine Verantwortung bekommen, um Dinge mit zu entscheiden, weil wenn es nur auf unseren Schultern lastet, dann belastet es uns irgendwann und erdrückt uns irgendwann.
00:56:28: Wir haben lernen müssen abzugeben, wir haben lernen müssen auch zuzugestehen anderen, eine Mitspracherecht zu haben und aber dass die Ideen, die von anderen kommen, auch gut sind und vielleicht besser sind als unsere eigenen und dass wir gemeinsam dann wohin wächst und dass jemand anders vielleicht das auf eine andere Art tut.
00:56:46: Also es sind so Entwicklungs- und Lernprozesse, die wir da durchgehen und vielleicht große... Schwierigkeit manchmal ist auch die richtigen Leute zu finden.
00:56:59: Leute zu finden, wo du wirklich spürst die Meinens ernst und die wollen wirklich damit machen.
00:57:05: Und die wollen wirklich nicht einfach nur einen Job um Geld zu verdienen oder nur einen Job für eine gewisse Zeit, auf dem Absprung eigentlich wo hin anders, sondern wirklich dieses, was uns ja so trägt, dieses, wir wollen vor Ort was bewirken.
00:57:21: werden immer mehr.
00:57:22: Der Kreis wird immer größer.
00:57:23: an Menschen, die wirklich auch junge Menschen, die ich noch als Kinder kenne, die auf der Straße rumgehüpft sind, als ich vor über zwanzig Jahren kam, die jetzt als Lehrer mitarbeiten und eine Verantwortung übernehmen und mitentwickeln.
00:57:36: Dinge, weil sie einfach im Tal sein möchten und auch jetzt eigene Kinder haben und diese mit reinnehmen.
00:57:43: Du siehst mir ganz viel nicken.
00:57:45: Ich habe bei deinen Sachen mir gedacht, dass sie in ganz viel Gedanken kommen.
00:57:49: Ich finde es wunderschön, weil das so parallel ist.
00:57:52: Wie viele Mitarbeiter hast du jetzt?
00:57:54: Wieder holen wir es noch einmal.
00:57:55: Wir haben
00:57:56: über fünf und zwanzig.
00:57:57: Also, fünfundzwanzig fest angestellt.
00:57:59: Ja, und dann kommen natürlich bei den Projekten die verschiedenen Lehrrenten noch, bei den Projekten oft dazu und so weiter.
00:58:06: Ja, und ich habe ihm gemerkt, wenn man so ein Team hat, so um die dreißig Leute, da bedarf es nicht nur eines Geschäftsführers, der ununterbrochen oder die ununterbrochen was tut.
00:58:17: Ich habe sehr Schulleiterin, die gestern auch beim Jubiläumsfest war, die Latifa, großartige marokkanische Frau.
00:58:26: Es braucht aber ganzes Team.
00:58:28: Ich merke das auch parallel bei Weltweit Wandern.
00:58:31: Das kann nicht die Energie des Gründers oder des Leiter sein oder der Leiterin oder von einem Geschäftsführer.
00:58:38: Man braucht ein richtiges Team.
00:58:40: Man muss quasi bei drei Skleuten, muss man die Verantwortung auf so ein Team.
00:58:44: Fünf, sechs Leute, die da im Kern wirklich auch die Werte tragen, so abstraktes klingt und in eine richtige, in die gleiche Richtung gehen und mit denen man sich abstimmt.
00:58:56: Es ist aber auch schön in seinem Team, es gibt ja auch Sicherheit und das muss man selber auch lernen, das zu machen.
00:59:02: Und das finde ich so schön, wir werden ja am Nachmittag spazieren gehen und dann uns da austauschen über unsere Erfahrungen, dass wir da gemeinsam wachsen können.
00:59:11: Es muss auch ein System wachsen und da merke ich bin jetzt einundsechzig und ich lerne jede Woche dazu und manchmal halt auch über Überforderung, dass man sich denkt, Puh, so kann es nicht mehr weitergehen, ich muss das ändern.
00:59:25: Ich glaube, das ist auch und ich glaube, ich habe es geschült, das ist auch das, was uns trägt und zur Entwicklung beiträgt, ist diese Lernfreude, die einfach immer da ist, immer was neues wagen, was neues lernen, bereit sein, auch sich in Frage zu stellen und zu wachsen, sich zu hinterfragen, stimmt das noch?
00:59:48: muss ich da vielleicht was ändern, was ich gelernt habe in meiner Rolle als Teamleiterin, dass vieles von mir ausgeht.
00:59:58: Wenn ich bereit bin, an mir zu arbeiten und auch meine Schwächen einzugestehen, dann wachsen die anderen mit.
01:00:06: Also ich habe auch sehr gelernt, wenn ich mich weiterentwicke oder merke, oh, das ist ein Thema, mit dem ich hadere, dann ... spiegelt sich das ganz schnell auch im Team.
01:00:16: Wenn ich bereit bin daran zu arbeiten, dann wirkt sich das positiv aufs Team aus.
01:00:20: Also ich fand zum Beispiel extrem unkonfliktfähig.
01:00:25: Inzwischen haben wir es geschafft, aber auch mit Trainern, mit Teamsitzungen, die nicht einfach waren, wo wir gemeinsam durch wirklich Prozesse hindurchgehen, die wehtun und die an die Substanz gehen, aber dadurch dann auch eine gewisse... Maskenlosigkeit, Klarheit, Verletzlichkeit auch zuzulassen und Menschlichkeit und dann auf eine Ebene zu kommen, wo man wirklich miteinander arbeiten und wachsen kann.
01:00:52: Und weil, ich meine, wir in der Bildungsbranche ist ja noch mal was anderes.
01:00:56: Bei uns, bei einem Lehrer spiegelt sich sein eigenes Wesen sofort auf die Schüler wieder.
01:01:01: Wenn ein Lehrer nicht wirklich in sich rot und eine gute Persönlichkeit hat, dann kann er nie ein guter Lehrer aus einem Klassenzimmer.
01:01:07: Der
01:01:07: kann viel anrichten, sag
01:01:09: ich so.
01:01:11: In positiven und negativen.
01:01:12: Genau.
01:01:13: Und es startet aber immer alles mit der Führungsebene.
01:01:17: Was wir miteinander haben, wie wir miteinander kommunizieren, spiegelt sich direkt auf unser Führungsteam, von denen direkt aufs Lehrerteam, von denen direkt ins Klassenzimmer.
01:01:27: Das hat alles Auswirkungen.
01:01:29: Ja, voll spannend und da liebe ich einfach den Austausch mit dir, mit anderen Reisepartnern aus der ganzen Welt, kommen auch andere Kulturen, aber letztlich sind wir Menschen ja alles sehr ähnlich, oder?
01:01:42: Also es gibt Führung, man braucht Klarheit im System und je größer das System ist, desto mehr muss sich auch da was ändern.
01:01:49: und es ist immer wieder kriegt man dann positive oder auch schmerzvolle Anstöße, dass man selber aus der Bequemlichkeitszone rausgeht und sich weiterentwickelt.
01:02:01: Das ist eine lange und immer wieder spannende Reise, so als Gründer, als Führungsperson.
01:02:08: Es ist spannend und das ist ganz gleich, ob das jetzt ein Unternehmen wie Weltat Wandern ist oder ein Verein oder ein Sozialprojekt, voll spannend.
01:02:17: Jetzt schauen wir vielleicht ein bisschen in die Zukunft.
01:02:20: Wir wollen ja weiter schauen, dass das einfach gut geht, wir haben diese Berufsausbildungen, wir haben diese Verantwortung.
01:02:28: Du sagst dem, jetzt kommen die ersten so raus ins Leben, wo wir dann sehen quasi, das ist dann da, früher hat man gesagt, Elchtest, von dem Auto das umgefallen ist, also der Praxistest.
01:02:41: Wie sind denn die Projekte oder Visionen in der Zukunft?
01:02:44: Was ist denn so in nächster Zeit dran?
01:02:46: Wie soll es denn weitergehen in den nächsten zehn Jahren, weil wir jetzt gerade zehn Jahre Weltzeit und dann wirkt gefeiert haben gestern?
01:02:54: Also aktuell haben wir ganz frisch, das könnten wir auch noch feiern, eine neue Zusage vom Land Voralberg bekommen, ein Folgeprojekt.
01:03:03: Unser Projekt Partner in Österreich.
01:03:05: Genau.
01:03:06: Mit euch zusammen wieder ein dreijähriges neues Projekt wird ab September jetzt starten, wo wir Frauenkooperativen in der Region fördern werden.
01:03:15: Also bei uns in der Akademie vor Ort auf dem Campus werden in Zukunft vor allem die Frauen ältere Frauen der Region gefördert werden, die zum Beispiel eine Teppichkooperative gegründet haben oder Safrankooperativen, Kräuter, Wolferarbeitungs, Frauen, die da tätig sind, aber denen zum Beispiel die Kompetenz fehlten, ein Team zu führen, eine Buchhaltung zu machen, ihre Produkt zu vermarkten, auch gemeinsam aufzutreten als Region.
01:03:48: Da wollen wir ganz stark jetzt tätig werden, also noch einen größeren Wirkungskreis auf die Region eigentlich ausweiten.
01:03:55: Und das verbunden mit dem Geoparkhaus, das wir ja schon ein bisschen begonnen haben, ans Café anzuschließen, zu bauen.
01:04:03: Das ist immer noch nicht wirklich eröffnet.
01:04:05: Das soll jetzt eröffnet werden, so wie eine Art Touristeninformation, wo auch ein kleines Museum reinkommt, wo diese ganzen Felskrawuren und Saurierspuren auch präsentiert und gezeigt werden.
01:04:18: Die Kultur, die Historie, die Geologie der Region.
01:04:23: Das sind so die nächsten Projekte.
01:04:25: drei Jahre, würde ich sagen.
01:04:27: Und dann für mich persönlich, ich bin jetzt siebenundvierzig, aber trotz allem, ich merke unsere Jüngste jetzt in der dritten Klasse, die hat noch sieben Jahre bei uns am Campus, dann ist sie fertig.
01:04:44: Und die Safia ist für mich so dieses, mit ihr möchte ich dann auch unbedingt langsam fertig werden mit meiner wirklich tages, täglichen Präsenz.
01:04:54: dass ich meine Rolle auch übergeben kann an andere.
01:04:57: Dass wirklich die Rolle, die ich jetzt noch innerhalb die Schulleitung ist, schon lang weg von meinen Schultern.
01:05:02: Die hat die Latifa total toll übernommen.
01:05:04: Der Schulalltag läuft eigentlich ohne mich.
01:05:07: Ich bin immer noch in der Gesamtleitung, in der Werte, Vermittlung, in diesem... dass die Kulturstimmung im Unternehmen stimmt, aber dass auch das langsam übergeben werden kann an neue Generationen.
01:05:20: Und da hoffe ich darauf, dass jetzt vielleicht erste Schüler, die mit dem Studium fertig sind, die vielleicht irgendwo Praxiserfahrung sammeln, in den nächsten Jahren zurückkommen.
01:05:29: und dass ich an die so was übergeben kann, dass die vielleicht die Unternehmung als Leitung dann wirklich übernehmen können.
01:05:36: System quasi stabilisieren und wirklich langfristig aufstellen mit guten Leuten.
01:05:42: Ja, das klingt so ähnlich wie mein Projekt.
01:05:44: Meine Kinder sind ja auch quasi in der Ausbildung, wir haben eine tolle Geschäftsführung, klingt auch so, ich bin ein bisschen älter, aber diese Phase quasi, das System wirklich gut hinzustellen, ist auch eine eigene Herausforderung.
01:05:59: Ich sage dann alle, aha du bist ein Geschäftsführer, was arbeitest denn du?
01:06:04: Und da muss ich immer ein bisschen schmunzeln, weil es gibt natürlich im Hintergrund genug Projekte, wie man quasi die Sachen gut hinstellt, die entstanden sind.
01:06:15: Haben wir noch ein offenes Thema so als Schlussrunde, weil dann sonst wären wir so Richtung Abschluss unseres voll netten Gespräches.
01:06:25: Also vielleicht Möchte ich noch mal sagen, wie wichtig euer Zutun bei allem ist.
01:06:32: Dieses, alles, was in Eidbughmes am Campus Vivant und überhaupt darüber hinaus entstehen konnte und kann, geht nur durch dieses gemeinsame.
01:06:44: Also es fängt an, ha du ist von dort, ich bin aus Deutschland.
01:06:48: Jeder von uns bringt seinen Kreis mit.
01:06:51: Und es geht nur durch dieses gemeinsame.
01:06:53: Alles, was wir da aufbauen, kam eigentlich nur durch den Tourismus zustande.
01:06:57: Und alles, was bis heute stattfindet, kann nur durch den Tourismus getragen werden.
01:07:01: Durch
01:07:01: unsere Gäste, die
01:07:02: kommen.
01:07:02: Durch eure Gäste, durch das Interesse der Leute.
01:07:05: Ich habe gestern auch bei eurem Fest.
01:07:08: Menschen getroffen, die noch nie bei uns in Marokko waren, aber die wohl eure Webseite kennen, die euer Instagram lesen und verfolgen und die dadurch teilnehmen an dem, was wir in Marokko machen und mit Herzen dabei sind.
01:07:22: Und ich wollte einfach nur sagen, allein solche Energien, auch wenn wir gar nichts davon wissen, wir spüren es.
01:07:27: Wir spüren, dass Wohlwolle da ist und dass uns irgendwelche positiven Gedanken oder Energien zufließen und die geben uns auch Kraft, einfach da weiter zu machen und auch zu merken, okay, das macht Sinn, was wir tun.
01:07:41: Und dann diese sich gegenseitig stärken, auch durch Momente, die nicht so einfach sind, sich austauschen können.
01:07:47: Es ist eben wirklich, und es schätze ich so sehr an der Zusammenarbeit mit euch, auch mit unseren Schweizer und Deutschen Freundeskreisen.
01:07:56: Es ist eine Gegenseitigkeit, es ist ein Win-Win und es ist auf Augenhöhe.
01:08:01: Es ist beidseitig ermächtigend und es ist nicht wie andere Fördergeber vielleicht die Gelder geben, aber extreme Ansprüche stellen oder Bedingungen stellen und eigentlich die persönliche Freiheit einschränken.
01:08:15: Das ist bei euch genau das Gegenteil.
01:08:17: Wir ermächtigen uns gegenseitig, glaube ich, und das ist das total schöne.
01:08:21: Das entstehen ja dann so schöne Sachen.
01:08:24: Die Gavi, die Silvia bei uns und viele Mitwirkende, die machen mit, sie machen Kochkurse und das sind keine mühevollen Veranstaltungen, sondern da kommen zehn Leute zusammen, die kochen marokkanische Gerichte und es ist Freude dabei und jeder zahlt was und dann überweisen wir euch wieder was.
01:08:43: Es gibt die Latifa, eure Schulleiterin, das ist was, was ich unbedingt erzählen will, weil ich so stolz bin.
01:08:49: Die kommt dann über unser Projekt nach Österreich und berichtet in österreichischen Schulen, wie man mit dem Garten praktisch Mathematik lernt, indem man die Tomatenpflanzen pro Quadratmeter ausrechnet mit den Kindern oder solche Dinge.
01:09:04: Also, dass quasi Wissen von eurer Schule, von Marokko, ihr seid nicht so die, ich sage, über Dreibärts die Armen, denen wir da über den Kopf streichen, Ja und last but not least möchte ich mich schon recht herzlich bedanken.
01:09:41: Ich habe es immer wieder zwischendurch gesagt Wir drei stehen ja so wie sind die Spitze eines Eisberges.
01:09:49: Da gibt es ja ganz viele Leute.
01:09:51: Es gibt die Mitwirkenden bei uns in Graz.
01:09:54: Ich hab schon die Kochworkshops erwähnt, aber da gibt's natürlich gestern beim Fest vom Gläserwerkräumen bis Buffet vorbereiten.
01:10:02: Wahnsinnig viel Arbeit, die da freiwillig geleistet wird, auch beim Spendensammeln bei der Webseite, bei der Verwaltung.
01:10:09: Und das geht dann natürlich weiter.
01:10:11: Danke auch an unsere Gäste, die mitreisen, die was spenden.
01:10:15: Und dann geht's weiter, übergibt an die ITER und den Hado.
01:10:18: Bei euch gibt's ja dann auch eigentlich hunderte Leute, die da
01:10:22: mitwirken.
01:10:23: die Lehrer, die Eltern, die uns Vertrauen schenken, die Menschen, die uns besuchen kommen, ihr auf die Distanz hin und aber auch die ganze Gesellschaft vor Ort, jeden Einzelnen.
01:10:36: Ja,
01:10:36: es wäre nicht möglich, ohne all die Menschen.
01:10:39: Ja, und die ganzen Dorfleute bei dir, deine Nachbarn, oder?
01:10:43: Ja,
01:10:43: genau.
01:10:44: Vielen Dank an alle Menschen, die mit uns das Projekt machen.
01:10:49: Und vielen Dank auch an Christian, Wildweitwandern, Wirkt- und aller Team.
01:10:56: Und das euch uns jetzt in Graz.
01:11:00: Bei euch zu Hause als Gäste.
01:11:04: Vielen, vielen Dank an alle.
01:11:07: So super, dass es so lebendig ist bei uns zu Hause.
01:11:10: Ihre Kinder warten ja schon für den Nachmittag, wollen mehr Wanderung machen.
01:11:14: Meine Frau schaut auf die Kids, was ja auch super ist.
01:11:17: Und ja, ich glaube, wir sind jetzt am Ende.
01:11:21: Recht herzlichen Dank, dass ihr gekommen seid.
01:11:24: Ja.
01:11:25: Marhababikum in Marokko, jedem Einzelnen, der hier zuhört.
01:11:29: Ihr seid herzlich willkommen.
01:11:30: Wir freuen uns auf Gäste.
01:11:32: Ja, herzlich willkommen in Marokko.
01:11:34: Wir warten auf Euer Besuch.
01:11:36: Inschallah.
01:11:38: Ja, ich glaube, das sind total schöne Schlussworte.
01:11:40: Wir sind am Ende eines Podcasts, aber nicht unserer gemeinsamen Reise.
01:11:48: Es ist ein Mitwirken, wo wir gesagt haben von unseren Voluntiers bis hin zum Kochkursen und unseren Reisegästen, die alle, alle das möglich machen, was wir da bei unseren Sozialprojekten wie zum Beispiel haben.
01:12:02: Campus vivant geschaffen haben in den letzten Jahren und die Reise geht natürlich weiter.
01:12:08: Liebe Hörerinnen, lieber Hörer, wenn dir dieser Podcast gefallen hat, dann würde es mich total freuen, wenn du uns eine Bewertung hinterlassst, eine möglichst positive, wenn du uns einen Kommentar schreibst oder auch den Podcast weiter sagst.
01:12:23: Wir wollen ja mehr Menschen erreichen, Menschen inspirieren und dazu ist es einfach notwendig, dass wir da sichtbar werden, dass wir auf den verschiedenen Plattformen einfach gelistet und gesehen werden.
01:12:36: Ich freue mich total über persönliche Anregungen.
01:12:39: Wenn du irgendwelche Fragen hast oder Themen gern hören würdest auf diesen Podcast, schreib mir doch ein E-Mail unter podcastetweltweitwandern.com.
01:12:49: Und dann auch, wenn du dich weiter informieren willst unter weltweitwandernwirkt.org, kannst du ganz viel über unser Marokko-Projekt nachlesen, schauen die aktuellen Entwicklungen.
01:13:01: die Termine unserer Kochkurse sehen und einfach dabei sein und mit eingebunden sein und mitwirken.
01:13:08: Auf unserer Webseite weltweitwandern.com findest du die Marokko Reisen, auch Hintergrundgeschichten und auch den Link zu verschiedenen weiteren Podcasts.
01:13:20: Wenn ihr den Campus Vivant unterstützen wollt, wie gesagt auch ein Link dazu zum Spenden auf weltweitwandernwirk.org.
01:13:28: Vielen herzlichen Dank für dein Zuhören.
01:13:31: Bis zur nächsten Folge, dein Christian
01:13:57: Lade.
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